Über Jahrtausende stießen Reiternomaden aus den fernen Steppen Asiens bis nach Europa vor. Aus Sicht der westlichen Welt war es eine bedrohliche Masse, die unter vielen Namen bekannt war. Attilas Hunnen und die Mongolen Dschingis Khans prägten sich tief in das europäische Bewusstsein ein. Aber wer genau waren diese Menschen, die unter dem Begriff Reiternomaden zusammengefasst werden? Bisher standen nur wenige archäologische Zeugnisse aus der Lebenswelt der Steppenbewohner des 7. bis 14. Jahrhunderts zur Verfügung. Neue Antworten und Erkenntnisse bieten nun die dank des trockenen Klimas sensationell gut erhaltenen Grabausstattungen ranghoher Verstorbener aus der Mongolei. Die Ausstellung Steppenkrieger präsentiert zum ersten Mal in Europa die gefürchteten Reflexbögen sowie Köcher mit Pfeilen und Reitzeug. Kleidungsstücke, u. a. der älteste erhaltene Filzkaftan, und das einzige bisher bekannte frühmittelalterliche Saiteninstrument beleuchten in Kombination mit detaillierten naturwissenschaftlichen und technologischen Analysen der Artefakte bisher kaum bekannte Aspekte der Kultur der eurasischen Steppenvölker.

Grußworte 5 Vorwort 11 Einleitung 17 ESSAYS Zentralasien im 6. – 11. Jahrhundert 27 An den Tellerrändern der Zivilisation 53 „Reise, indem du Proviant, Futter und Wasser des Pferdes voraus bedenkst“ 71 Das Pferd 88 Reiterkleidung 91 Von Täbriz über Istanbul nach Berlin 101 Reiterkrieger der Xiongnu 115 Archäologische Denkmäler der Alttürken 127 Alttürkische Bestattungen mit Pferdebeigaben in der Mongolei 139 Die Altai-Harfe – Eine Rekonstruktion 147 Die Jagdszene auf dem Musikinstrument 156 Alttürkische Runenschrift 163 Zum Runentext auf dem Musikinstrument 166 Archäologisches Kulturgut unter der Lupe 171 Nachgebaut und Ausprobiert 181 Bestattungen in Felsspalten und Hohlräumen mongolischer Hochgebirge 199 KATALOG Das Felsgrab aus Žargalant, Manchan sum, Chovd ajmag 223 Anthropologische Untersuchungen 228 Das Felsgrab aus Čonot Uul, Bulgan sum, Chovd ajmag 267 Die Felsgräber von Duguj Cahir, Bajancagaan sum, Bajanchongor ajmag 285 Das Felsgrab aus Bajan Öndör, Bulgan sum, Chovd ajmag 315 Das Höhlengrab von Cagaan Chad, Bogd sum, Övörchangaj ajmag 325 Das Höhlengrab aus Chadan Chavcal, Bogd sum, Övörchangaj ajmag 351 ANHANG Karten 354 Zeitleiste 358 Naturwissenschaftliche Analysen und Ergebnisse 380 Literaturverzeichnis 396 Leihgeber 414 Autoren 415 Bildnachweis 416