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1956 - die DDR am Scheideweg

Opposition und neue Konzepte der Intelligenz

Just, Gustav
Erschienen am 09.03.2006, 1., Aufl.
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783897068629
Sprache: Deutsch
Umfang: 376
Format (T/L/B): 21.0 x 13.0 cm

Beschreibung

Der Berliner Zeithistoriker Siegfried Prokop bringt mit seiner Schrift Licht in das verworrene Knäuel sich überstürzender Ereignisse des Herbstes 1956. Er untersucht anhand neuer Archivfunde die kontroversen Debatten in den Führungsgremien des Kulturbundes ebenso wie die Anbahnung von Kontakten zwischen Intellektuellen aus Ost und West, vermittelt Einblicke in die Herausbildung und die Aktivitäten des „Kreises der Gleichgesinnten“, eines oppositionellen Debattierclubs, der in Gegnerschaft zum engstirnigen Polit-Bürokratismus des Ulbricht-Regimes stand und eine Reform der DDR-Gesellschaft anstrebte. Der Autor schenkt seine besondere Aufmerksamkeit dem Wirken des Verlegers Walter Jankas, des Kulturpolitikers Gustav Just und anderer Intellektueller, die unzufrieden waren mit der Aufarbeitung des Stalinismus im Zuge des XX. Parteitages der KPdSU durch Ulbricht. Prokop beleuchtet Harichs „Plattform“ und dessen Verbindungen mit westdeutschen Redaktionen. Das Wirken der aufmuckenden Gruppe wurde nach der Tragödie in Ungarn durch das gewaltsame Eingreifen von Sicherheitsorganen der DDR beendet und zog starre ideologische Maßregeln auch für das universitäre Leben nach sich.

Autorenportrait

Siegfried Prokop geb. 1940 in Böhmen. 1946 – 58 Schule und Oberschule in Chemnitz, Kreis Altentreptow bzw. Neubrandenburg. 1958 – 63 Studium der Geschichte und Germanistik in Berlin und Leningrad (St. Petersburg). 1983 bis 1996 Professor für Zeitgeschichte am Institut für Geschichte der Humboldt - Universität Berlin; 1987 Gastprofessur in Paris, 1988 in Moskau und 1991 in Montreal. 1998 Projektleiter an der Forschungsstelle für historische und sozialwissenschaftliche Studien in Berlin-Marzahn. 1994 – 96 Vorsitzender der Alternativen Enquetekommission „Deutsche Zeitgeschichte”; 2003 – 05 Präsident des Ostdeutschen Kuratorium der Verbände (OKV) Publizist und Historiker in Bernau bei Berlin. Verheiratet mit einer Ärztin; zwei Töchter. Bibliographie (Auswahl): Studenten im Aufbruch. Berlin und Dortmund 1974; Übergang zum Sozialismus in der DDR. Berlin 1986; Deutsche Zeitgeschichte – Neu befragt. Berlin 1990; Unternehmen „Chinese Wall“. Frankfurt/M 1992 und 1993; als Hrsg.: Die kurze Zeit der Utopie. Berlin 1994; Poltergeist im Politbüro. Siegfried Prokop im Gespräch mit Alfred Neumann. Frankfurt(O.) 1996; als Hrsg.: Ein Streiter für Deutschland. Das Wolfgang Harich – Gedenk -Kolloquium am 21. März 1996 im Ribbeck-Haus zu Berlin. Berlin 1996; Ich bin zu früh geboren. Auf den Spuren Wolfgang Harichs. Berlin 1997; Intellektuelle im Krisenjahr 1953. Schkeuditz 2003.

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