0

Der Buddhismus

marixwissen 54

Erschienen am 25.03.2011, 3. Auflage 2022
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783865399557
Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S.
Format (T/L/B): 1.8 x 20.4 x 13.2 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Der Buddhismus ist eine der beiden großen Weltreligionen, die in Indien entstanden sind und von dort den Weg in die ganze Welt gefunden haben. Sein Gründer ist Siddharta Gautama, der im 6. Jh.v. Chr. geboren wurde, im Hinduismus aufwuchs und zum "Buddha" (=der Erleuchtete) wurde. Sein Weg zur Befreiung von allem Leid fasziniert die Menschen bis heute. Er lässt sich in die verschiedensten Kulturen und Religionen integrieren, so dass der Buddhismus die wahrscheinlich gestaltenreichste Weltreligion geworden ist. "Der Buddhismus" bietet ein Grundwissen u.a. über den Erleuchtungsweg des Buddha, die verschiedenen "Fahrzeuge" und so verschiedene buddhistische Phänomene wie chinesische Schaolin-Mönche, japanische Tee-Kultur, herrliche Tempelbauten in Kambodscha und auf Java.

Autorenportrait

Dr. Gottfried Hierzenberger wurde 1937 in Wien geboren. Ausbildung zum Volksschullehrer und Studium der Theologie; Religionslehrer in Wiener Neustadt und München; Verlagslektor im Herder-Verlag; Pressereferent im Staatsdienst; Autor zahlreicher religiös-theologischer Bücher; seit 1990 freiberuflich als Lektor im Tyrolia-Verlag tätig. Zahlreiche Publikationen.

Leseprobe

Aus dem Kapitel: GRUNDWISSEN BUDDHISMUS Der Glaube der Inder nimmt in der Gesamtheit der Weltreligionen eine besonders wichtige Stelle ein, denn Hinduismus und Buddhismus gehören zu den größten und bedeutendsten Religionsgemeinschaften. Zu ihnen bekennen sich seit 4.000 bzw. 2.500 Jahren viele hundert Millionen Menschen; wobei der mehr als tausend Jahre ältere Hinduismus in vielfacher Hinsicht als Ausgangspunkt und Hintergrund des Buddhismus zu verstehen ist, da der Buddha sein irdisches Leben als gläubiger Hindu begann. Wie im Band 'Hinduismus' nachzulesen ist, befand sich der Hinduismus im 6. Jh. v. Chr. gerade in einem fließenden Übergang vom sogenannten Brahmanismus zum klassischen Hinduismus, als Siddharta Gautama aus dem Stamm der Shakya, geboren in Kapilavastu in Nordindien nahe der Grenze zu Nepal, etwa im Jahr 560 der genaue Zeitpunkt lässt sich nicht mehr eruieren, sein irdisches Leben begann. Er ist übrigens die erste Persönlichkeit in Indien, von der man relativ genaue Daten kennt, so dass die Jahre 560-480 V. Chr. als seine Lebenszeit anzunehmen sind. Wie Christentum und Islam aus dem Judentum hervorgegangen und ohne die israelitisch-jüdische Tradition nicht zu verstehen sind, so ist auch der Buddhismus nur auf dem Hintergrund und Fundament der damals in Indien verbreiteten religiösen Denkweisen und Praktiken zu verstehen. Zu nennen sind dabei vor allem die Lehre von der Seelenwanderung und von der Auswirkung böser und guter Taten (Karma) auf die Art der Wiederverkörperung; die verschiedenen Wege zur Erlösung aus dem Kreislauf der Existenzen; spezifische Formen von Askese und Meditation wie der Yoga, sowie die Skepsis gegenüber dem aus der Vorgeschichte überkommenen Götterglauben, gegenüber alten Riten und der strengen Kastenordnung. Anders als in der mythenreichen hinduistischen Volksreligion steht beim Buddha am Anfang nicht der Mythos, sondern die spirituelle Geschichte eines Menschen, der aus seiner Tradition ausbricht, durch intensive persönliche Glaubenserfahrungen lernt, sich geistig entwickelt und ein Erleuchteter wird, der den Weg aus dem leidvollen Leben in dieser Welt für sich selbst findet und anderen weist. Erst seine Lebensgeschichte und die Wirkung seiner Lehren führten dann wieder vor allem ab dem 1. Jh. n. Chr. im Mahäyana (= Großes Fahrzeug) zur Bildung einer Fülle von Mythen, eines riesigen Pantheons von Gottheiten, Geistern und Dämonen, zu verschiedenartigen Transzendenzvorstellungen sowie zur Ausbildung von drei großen, relativ eigenständigen buddhistischen Religionen (Theravada, Mahayana, Vajrayãna). Diese breiteten sich zuerst in ganz Indien und dann auf einer Süd-Route in Sri Lanka, Hinterindien (Birma, Thailand, Kambodscha, Laos, Malaysia) und Indonesien aus und auf einer Nord-Route in Zentralasien, China, Nordvietnam, Tibet, Nepal, unter den Mongolen, Mandschus und Kalmücken bis zum Ural, und vor allem in Korea, Japan und Taiwan; später dann auch über Hawaii in Nordamerika und ab dem Ende des 19. Jh. in Europa. So stellt sich der Buddhismus heute als die älteste der drei (zahlenmäßig) größten Weltreligionen Christentum, Islam, Buddhismus dar, ist weltweit verbreitet und wird von hunderten Millionen Menschen auf der ganzen Welt als ein sicherer Glaubensweg und ein Fahrzeug zur Transzendenz der irdischen Wirklichkeit akzeptiert. Auf die Frage: 'Wer ist ein Buddhist?' kann man mit einem Satz antworten: 'Wer seine Zuflucht zu den drei Juwelen nimmt, zum Buddha, zum Dharma (= Lehre Buddhas) und zum Sangha (= Mönchsgemeinschaft).' 'Der Buddhismus ist die einzige Religion, deren Begründer sich weder als Prophet eines Gottes noch als sein Gesandter bezeichnet und außerdem sogar die Vorstellung eines höchsten göttlichen Wesens zurückweist. Er beansprucht aber, der >Erweckte< (buddha) und deshalb spiritueller Führer und Lehrer zu sein (dharma). Sein Predigen schafft Gemeinschaft (sangha) und hat die Erlösung der Menschen zum Ziel.' (Mircea Eliade) 'Der Buddhismus ist Weltreligion auch in de

Weitere Artikel vom Autor "Hierzenberger, Gottfried (Dr.)"

Alle Artikel anzeigen