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Sämtliche Werke - Band 10

eBook - Essays II: Der Arbeiter

Erschienen am 26.10.2015, 1. Auflage 2015
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783608109108
Sprache: Deutsch
Umfang: 645 S., 2.26 MB
E-Book
Format: EPUB
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

»Der Arbeiter« zählt wohl zu Jüngers umstrittensten Werken eine Überarbeitung lehnte er indes ebenso ab wie eine politische Beibedeutung. Eng mit ihm verbunden sind die Schriften »An der Zeitmauer« und »Maxima Minima«.Der vorliegende Band entspricht Band 8 der gebundenen Ausgabe.»Der Arbeiter« war für Jünger selbst im Rückblick das »Denkmal meiner Auseinandersetzungen mit der technischen Welt«. Rund dreißigjährig hatte er versucht, »die Gestalt des Arbeiters sichtbar zu machen jenseits der Theorien«. Dabei scheute er auch nicht davor zurück, militärische Begriffe wie Effizienz auf den Prozess der Arbeit zu übertragen und den Arbeiter in ein ebenso streng hierarchisches Gefüge einzuordnen. Unabhängig von der Bewertung erscheint der zeitdiagnostische Text indes als historisch äußerst interessantes Dokument.Die geschichtsphilosophischen Reflexionen »An der Zeitmauer« entwerfen im Anschluss an den »Arbeiter« eine Endzeitvision, wenngleich die Hoffnung auf eine neue Zeit des Geistes noch durchscheint: »Das Bild des Weltunterganges, der in die Hand des Menschen gelegt ist und von seiner Entscheidung abhängt, ist ein Novum selbst in dem Fall, daß diese Möglichkeit nur der Vorstellung angehört. Die Welt als brennbares Haus, als große Scheuer, die Menschen als Kinder mit Streichhölzern darin auch das gehört zum Austritt aus dem historischen Raum, zu seinen Indizien«, so Jünger.

Autorenportrait

Ernst Jünger, am 29. März 1895 in Heidelberg geboren. 19011912 Schüler in Hannover, Schwarzenberg, Braunschweig u. a. 1913 Flucht in die Fremdenlegion, nach sechs Wochen auf Intervention des Vaters entlassen 19141918 Kriegsfreiwilliger 1918 Verleihung des Ordens »Pour le Mérite«. 19191923 Dienst in der Reichswehr. Veröffentlichung seines Erstlings »In Stahlgewittern«. Studium in Leipzig, 1927 Übersiedlung nach Berlin. Mitarbeit an politischen und literarischen Zeitschriften. 19361938 Reisen nach Brasilien und Marokko. »Afrikanische Spiele« und »Das Abenteuerliche Herz«. Übersiedlung nach Überlingen. 19391941 im Stab des Militärbefehlshabers Frankreich. 1944 Rückkehr Jüngers aus Paris nach Kirchhorst. 19461947 »Der Friede«. 1950 Übersiedlung nach Wilflingen. 1965 Abschluß der zehnbändigen »Werke«. 19661981 Reisen. Schiller-Gedächtnispreis. 1982 Goethe-Preis der Stadt Frankfurt/Main.1988 Mit Bundeskanzler Kohl bei den Feierlichkeiten des 25. Jahrestags des Deutsch-Französischen Vertrags. 1993 Mitterrand und Kohl in Wilflingen. 1998 Ernst Jünger stirbt in Riedlingen.

Leseprobe

Vorwort zu »Der Arbeiter«Das Werk über den Arbeiter erschien im Herbst 1932, zu einer Zeit, in der bereits an der Unhaltbarkeit des Alten und der Heraufkunft neuer Kräfte kein Zweifel mehr bestand. Es stellte und stellt den Versuch dar, einen Punkt zu gewinnen, von dem aus die Ereignisse in ihrer Vielfalt und Gegensätzlichkeit nicht nur zu begreifen, sondern, obwohl gefährlich, auch zu begrüßen sind.Das Erscheinen des Buches kurz vor einer der großen Wenden ist nicht zufällig; und es fehlte nicht an Stimmen, die ihm einen Einfluß darauf zubilligten. Das war natürlich nicht immer anerkennend gemeint, und leider kann ich dem auch nicht zustimmen einmal, weil ich den Einfluß von Büchern auf die Aktion nicht überschätze, und sodann, weil dieses zu kurz vor den Ereignissen erschien.Hätten die großen Akteure sich nach den hier entwickelten Prinzipien gerichtet, so würden sie viel Unnötiges, ja Unsinniges unterlassen und Notwendiges getan haben, vermutlich sogar ohne Waffengewalt. Statt dessen leiteten sie einen Mahlgang ein, dessen Bedeutung sich dort verbarg, wo sie es am wenigsten vermuteten: in der weiteren Auflösung des Nationalstaates und der mit ihm verknüpften Ordnungen. Aus diesem Aspekt heraus erklärt sich, was über den »Bürger« gesagt worden ist.Was sich auf anderen Teilen des Planeten ereignet und Millionen das Leben gekostet hatte, war nicht zu übersehen, und ebenso wenig, daß die herkömmlichen Mittel nicht ausreichten. Demgegenüber bleibt es eine akademische Frage, ob die Doppelaufgabe sowohl einer rücksichtslosen Gepäckerleichterung unter Wahrung der Kernsubstanz als auch einer Marschbeschleunigung über den Fortschritt hinaus überhaupt noch zu bewältigen oder ob nicht hinsichtlich der Bereitstellung zunächst 1848, sodann 1918 Unwiederbringliches versäumt worden war. Das betrifft den Unterschied der deutschenzur Weltdemokratie und rührt nicht an das Problem.Daß hier nicht nur nationale, ökonomische, politische, geographische und ethnologische Größen, sondern Vorhuten einer neuen Erdrnacht geahnt und abgetastet wurden, konnte inzwischen eingehender belegt werden. Es wurde auch bereits damals von manchem Leser erkannt, obwohl das Episodische und Akzidentielle, der politische und polemischeVordergrund eines Problems, zu allen Zeiten die Aufmerksamkeit stärker fesseln als sein substantieller Kern. Dieser wirkt jedoch auf die Dauer, wenn auch in stets wechselnden Verkleidungen.So sehen wir, während die historischen Mächte sich erschöpfen, und zwar selbst dort, wo sie Imperien bildeten, zugleich im Weltmaßstab und über ihn hinaus ein Größeres wachsen, von dem wir zunächst nur die dynamische Potenz fassen. Das ist ein Zeichen dafür, daß der Gewinn an anderer Stelle zu Buche schlägt, als innerhalb der Händel vermutet wird. Partielle Blindheit gehört jedoch zum Plan. Unerschütterlich, stets wirksamer aus dem Chaos hervortretend, bleibt allein die Gestalt des Arbeiters.Seit langem, eigentlich schon seit dem Druck der ersten Auflage, beschäftigen mich Pläne zur Revision des Buches über den Arbeiter. Sie sind mehr oder weniger ausgeführt und variieren von einer »durchgesehenen« und einer »gründlich durchgesehenen« Ausgabe bis zu einer Zweit- oder Neufassung.Wenn trotzdem der unberührte Text der dritten Auflage (1942) in die Gesamtausgabe übernommen wurde, so vor allem aus Gründen der Dokumentation. Vieles von dem, was damals überraschend oder auch provokatorisch wirkte, ist heute in die alltägliche Erfahrung eingerückt. Zugleich ist vergangen, was zur Replik herausforderte. Eben deshalb läßt sich auch leichter als damals die Ausgangslage und das Episodische an ihr dem unveränderlichen Kern des Buches unterordnen: der Konzeption der Gestalt.Immerhin sind auch die Ansätze im Lauf der Jahre zu mehr oder minder umfangreichen Betrachtungen gediehen. Einige davon finden sich in den Essaybänden dieser Ausgabe, andere sind hier im Anhang zusammengefaßt.Wilflingen, den 16. November 1963

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