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Wahre Freunde

Von der hohen Kunst der Freundschaft

Erschienen am 07.02.2006
14,90 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783421059215
Sprache: Deutsch
Umfang: 223 S.
Format (T/L/B): 2 x 21 x 13 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Mit der einen schwitzen wir im Fitneßclub, mit dem anderen treffen wir uns regelmäßig nur so zum Quatschen oder Essen, mit wieder anderen gehen wir spazieren oder ins Kino. Wir haben Freunde - glauben wir. Tatsächlich ist so manch beste Freundin, manch bester Freund jedoch nur eine Bekanntschaft, angenehm zwar, aber eben doch nicht mehr als ein Zweckbündnis. Doch worin besteht eigentlich 'wahre Freundschaft', und warum gilt sie uns nach wie vor als so erstrebenswert? Dieses Buch ist eine kleine Entdeckungsreise zu den Besonderheiten einer von allen ersehnten, dennoch seltenen Beziehungsform. Denn wahre Freundschaft stellt sich nicht von allein ein und ist überdies ein empfindliches Gebilde. Was das Besondere an ihr ist, wie man sie findet und sich erhält, erläutert Martin Hecht hier ebenso einfühlsam wie unaufdringlich. Vom Glück der wahren Freundschaft und wie man sie sich erhält Nützliches und Nachdenkliches zu einer empfindlichen Beziehungsform Eine anregende Lektüre und kleines Freundschaftsgeschenk

Autorenportrait

Martin Hecht, geboren 1964, ist Publizist und Schriftsteller. Er hat mehrere Bücher veröffentlicht, zuletzt Deutsche Unsitten und Neue deutsche Unsitten. Martin Hecht schreibt für Psychologie Heute und ist Autor zahlreicher Features für den Südwestrundfunk.

Leseprobe

Vorwort Die neue Freundschaft Freundschaften sind heute so wichtig wie nie zuvor. Nicht wie manche meinen, weil wir gute Kontakte brauchen, um noch effizienter zu sein. Wir entdecken Freundschaft neu, weil die Bindungen zu unseren Lebenspartnern und Familien immer öfter zerbrechen. Der Bruch ist zur Normalität geworden. Aber er hat eine große Lücke hinterlassen - und eine neue Sehnsucht geweckt. Nach dem Ende der alten Beziehungen wollen wir eine neue Verbindlichkeit schaffen. Nichts eignet sich dafür besser als Freundschaft - aber nur, wenn wir sie neu bestimmen. In diesem Buch geht es um eine neue Freundschaft. Freundschaft im 21. Jahrhundert - das ist Freundschaft unter Menschen einer neuen Generation. Ich bin einer davon: eigenwillig und anspruchsvoll, empfindsam und kritisch, Typen, denen man es eigentlich nie recht machen kann, vor allem wenn es um die Beziehungen zu ihren Nächsten geht. Aber wir fordern nicht nur, wir sind auch bereit, in unsere Freundschaften zu investieren, heute viel mehr noch als früher einmal. Was andere unbescheiden oder charakterlich bedenklich nennen, rechne ich uns nur allzuhoch an: Denn dieses Buch ist von der Überzeugung getragen, daß wir nicht dazu geboren sind, uns im Leben mit Kompromissen abspeisen zu lassen - nicht wenn es um Beziehungen zu Menschen geht, denen wir uns verbunden fühlen. Mag sein, daß der heilige Kompromiß in anderen Lebensbereichen manchmal tatsächlich der goldene Mittelweg ist. In den Beziehungen zu unseren Lebenspartnern und Freunden ist er durchweg nur faul und billig. 'Man muß sich eben mit der Welt und ihren Menschen arrangieren.' Ein grauenvoller Satz, meist nur aus den Mündern von Frustrierten - oder den Behäbigen und Bequemen. Arrangieren tut man sich nur mit Zellengenossen und allerlei Mißständen, die man für sich irgendwann als unabänderlich akzeptiert hat, am Ende mit der eigenen Resignation. Sich mit dem Leben nur zu arrangieren - dazu sollten wir uns zu schade sein. Das Leben ist zu kurz, um sich mit Kompromissen abzugeben. Wir wollen wahre Freunde! Auf diesen Seiten geht es darum, wie wir es schaffen, unsere Freunde durch das Auf und Ab einer Freundschaft zu bewahren und die Beziehungen zu ihnen verbindlicher zu gestalten, indem wir unsere Wünsche und Erwartungen aussprechen und verwirklichen, aber genauso die Schwachpunkte ausloten und die Gefährdungen umschiffen, von denen auf Dauer keine Freundschaft verschont bleibt. Mir geht es nicht um die Beschreibung eines unerreichbaren Ideals, sondern darum, wie es gelingt, die bestehenden Beziehungen zu unseren Freunden auf eine neue bewußtere, befriedigendere Ebene zu stellen. Aber sind wir hybriden Individualisten überhaupt zur Freundschaft fähig? Braucht es dazu nicht viel pflegeleichtere Typen? Wenn diese neue Freundschaft eine so anspruchsvolle Angelegenheit ist, muß man dann nicht befürchten, daß wir zum Scheitern verurteilt sind? Sollte man sie nicht gleich als Schwärmerei, Hirngespinst, als eine überdrehte Utopie abtun? Ist es mit der Freundschaft nicht weit profaner, weil wir Menschen keine Engel sind - und bleibt am Ende nur, wer auf so hohe Ideale setzt, ein einsamer Mensch? Ein Freund hat mit gesagt: 'Mit deiner Haltung stellst du dich selbst ins soziale Abseits, eine solche 5-Sterne-Freundschaft gibt es doch gar nicht.' Ich bin anderer Meinung: Das Ideal paßt zum Menschentyp dieser Zeit. Ein anspruchsvolles Ideal zu verfolgen heißt auch nicht automatisch, einsam zurückzubleiben. Ganz im Gegenteil. Einsam sind wir doch längst. Erst wenn wir es schaffen, eine neue Form von Freundschaft zu realisieren, in der wir auch in unserer ganzen Persönlichkeit anerkannt und geschätzt werden, werden wir die Verbundenheit schaffen, die uns aus der Isolation herausführt. Denn von unseren Freundschaften wollen wir nicht länger nur ein wenig Zerstreuung und Kurzweil, sondern viel mehr, was man eine tiefgehende Beziehung nennt. Freunde der schweigenden Zunft oder diejenigen, die Gefühlsdinge für pri Leseprobe