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So geschahe darum, das recht sye - Montafoner Märzengerichtsprotokoll

Montafoner Schriftenreihe 19

Niederstätter, Dr. Alois
Erschienen am 01.01.2007
28,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783902225276
Sprache: Deutsch
Umfang: 347

Beschreibung

Buch Kurzinfo AutorIn: Nicole D. Ohneberg Titel: So geschahe darum, das recht sye Untertitel: Montafoner Schriftenreihe 19 Erscheinungsjahr: 2007 Seiten: 347 ISBN: 978-3-902225-27-6 Preis: € 28,00 Die im Vorarlberger Landesarchiv in Bregenz verwahrten Protokolle des Montafoner Märzengerichtes, die im Jahr 1490 einsetzen, sind eine über Vorarlberg hinaus singuläre Quelle von hohem rechts-, sozial- und wirtschaftsgeschichtlichem Wert. Dass das reichhaltige und aussagekräftige Material bislang von der Forschung kaum wahrgenommen wurde, liegt nicht zuletzt an den paläographischen Problemen, die der oft flüchtig geschriebene Text bereitet. Erfreulicherweise hat sich nun Frau Dr. Nicole Ohneberg – zunächst im Rahmen ihrer Dissertation und nunmehr auch für den Druck – der Mühe unterzogen, eine sorgfältige Edition der Gerichtsprotokolle zu erstellen, sie mit einem wissenschaftlichen Apparat auszustatten und den nötigen Registern sachgerecht zu erschließen. Sie macht damit ein umfangreiches Textkorpus, das der Rechtsnorm die Rechtspraxis eindrücklich gegenüberstellt, auf Dauer zugänglich. Das Montafoner Märzengericht, dem der Untervogt der Herrschaft Bludenz vorsaß, trat als Zivilrecht für die Bewohner der Talschaft zusammen, um vor allem Konflikte um Nutzungsrechte (Wasser, Holz, Weiden usw.) zu schlichten. Die Montafoner Landwirtschaft war aufgrund der topographischen Gegebenheiten auf eine konsequente Bewirtschaftung aller Höhenstufen angewiesen. Der Betrieb der Maisäße und Alpen sowie die Erfordernisse des Viehtriebs zwischen dem Tal und den Gebirgslagen lösten unzählige Streitigkeiten aus, die – vor dem Märzengericht ausgetragen und daher dokumentiert – wichtige Informationen zur spätmittelalterlichen Landwirtschafts-, Sozial- und Alltagsgeschichte liefern. Darüber hinaus wurde es auch als Instanz der freiwilligen Gerichtsbarkeit, etwa bei der Errichtung von Testamenten, tätig. Die zahlreichen als Beweismittel beigebrachten Urkunden zeigen, dass die rasche Zunahme der Schriftlichkeit am Ende des Mittelalters auch den inneralpinen Raum betraf. Der Vergleich zwischen dem im Protokoll erwähnten Urkunden und den wenigen, bis heute erhaltenen Stücken dokumentiert andererseits die hohe Verlustquote, der spätmittelalterliches Schriftgut unterlag. Eine besondere Rolle in den Verfahren spielt der „Untergang“, ein Lokalaugenschein mit Zeugen und „Gutachtern“, der vor allem dann zur Anwendung gelangte, wenn die unklaren Verhältnisse eine Neufestlegung der jeweiligen Rechte notwendig machten. Es kann als sicher gelten, dass die nun vorliegende Edition Grundlage für neue Forschungen zur Montafoner Geschichte an der Wende vom Mittelalter sein und damit weitere schöne Früchte hervorbringen wird. Besonderer Dank gilt der Bearbeiterin, Frau Dr. Ohneberg, dass sie dieses sehr aufwändige Publikationsunternehmen auf ihre Schulter geladen hat. Vorwort von Univ.-Prof. Dr. Alois Niederstätter, Landesarchivar