Beschreibung
Dieser Band versammelt grundlegende Texte des bedeutendsten „Leib-Philosophen“, die um Leib und Gefühl kreisen. Hermann Schmitz entwirft hier eine Philosophie, die „vom Leibe her“ den Menschen, seine Geschichte, seine Beziehung zu seinen Mitmenschen und zur Welt zu bestimmen versucht. In differenzierten Analysen leiblicher Wahrnehmung, affektiver Betroffenheit und atmosphärischer Gestimmtheit entsteht eine „philosophische Therapeutik“. Das Standardwerk, das durch seinen Ideenreichtum und seine gedankliche Klarheit fasziniert, eröffnet neue, grundsätzliche Perspektiven großer theoretischer Tragweite und praktischer Relevanz: Schmitz nimmt die menschliche Erfahrung selbst zum Ausgangspunkt, wie sie durch eigenleibliches Spüren und im spontanen Betroffensein dem Subjekt entspricht. Wer sich für Humanwissenschaften und Kunst interessiert, in psychosozialen, medizinischen, pädagogischen und philosophischen Berufsfeldern tätig ist, findet hier zahlreiche leiblich-transversale Handlungsmöglichkeiten für die konkrete Arbeit: neue Wege – der Heilung –, um Menschen verstehen und auf sie zugehen zu können. Diese Neuauflage wurde um eine aktuelle Vorrede und den Beitrag „Phänomenologie der Leiblichkeit“ erweitert.
Autorenportrait
Hermann Schmitz lehrte bis zu seiner Emeritierung als Professor für Philosophie an der Universität Kiel. Sein philosophisches Lebenswerk dient einer Überbrückung der Kluft zwischen der unwillkürlichen Lebenserfahrung und der unsere Kultur dominierenden Vergegenständlichung, die vom Reduktionismus der griechischen Philosophen und der modernen Naturwissenschaften geprägt ist. In der Edition Sirius liegt von ihm vor: „Der Leib, der Raum und die Gefühle“ (2007).
Inhalt
Vorrede zur 3. Auflage
Vorrede
Leib
Gefühl
Phänornenologische Perspektiven der Psychotherapie
1. Phänomenologie
2. Subjektivität
3. Der Leib
3.1 Begriff, Bau und Funktion des Leibes
3.1.1 Räumlichkeit des Leibes
3.1.2 Leibesinseln und Ganzheit des Leibes
3.1.3 Das Alphabet der Leiblichkeit
3.1.4 Therapeutische Möglichkeiten
3.2 Antagonismus und Kommunikation im Leib
3.2.1 Der Dialog von Engung und Weitung
3.2.2 Einleibung
3.2.3 Sadismus und Masochismus
3.3 Orale und anale Zone
3.4 Der Traum
4. Situationen
4.1 Eindrücke
4.2 Archetypen
4.3 Gemeinsame Situationen
5. Die persönliche Situation
5.1 Primitive und entfaltete Gegenwart
5.2 Personale Emanzipation und personale Regression
5.3 Die Lebensgeschichte
5.4 Persönliche Eigenwelt und persönliche Fremdwelt
5.5 Extravertierte, Introvertierte, Ultrovertierte
5.6 Abgrenzungsstörungen
5.6.1 Anankasmus
5.6.2 Sensitivismus
6. Die Fiktion des Psychischen
7. Die Zielsetzung der Psychotherapie
Das leibliche Befinden und die Gefühle
Die Autorität der Trauer
Die Angst: Atmosphäre und leibliches Befinden
Der Schmerz als Konflikt in philosophischer Sicht
Der Zwang zur Grausamkeit. Der Schmerz als Konflikt und seine anthropologische Bedeutung
Über leibliche Kommunikation
Der Leib und das Persönliche der Erinnerung
Leibliche und personale Konkurrenz im Selbstbewußtsein
Leib und Geist bei Ludwig Klages
Sexus und Eros bei Ludwig Klages
Leib und Seele in der abendländischen Philosophie
Zusammenhang in der Geschichte
Spontaneität und Motivation in der Zeitgeschichte
Personenregister
Sachregister
Quellenverzeichnis
Anhang
Phänomenologie der Leiblichkeit