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Grenzen

Annehmen, Bewahren, Überwinden - : Magazin für Spiritualität und Lebenskunst 76, Ausgabe 2/2012, März/April, Publik-Forum Extra 76

Baumann-Lerch, Eva/Dänzer-Vanotti, Irene/Funk, Rainer u a
Erschienen am 05.03.2012, 1. Auflage 2012
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783880952218
Sprache: Deutsch
Umfang: 36 S., zahlr. meist farb. Abb.
Format (T/L/B): 0.3 x 31 x 22 cm
Einband: Geheftet

Beschreibung

Grenzenlose Liebe. Grenzenloser Reichtum. Grenzenloses Leben. Grenzenloses Glück. Langsam dämmert die Erkenntnis, dass nicht jede Grenze ein Fluch, sondern manche auch ein Segen ist. Grenzen gehören zum Leben, weil man sie braucht: Kinder brauchen Grenzen, um sicher aufwachsen zu können. Auch Eltern brauchen Grenzen, damit sie ihre Kinder nicht verletzen und missbrauchen. Menschen, die ständig über ihre Grenzen gehen, brechen irgendwann zusammen. Und manche Menschen müssen es regelrecht üben, sich abzugrenzen und auch einmal 'Nein' zu sagen. Und bei allem beflügelt uns trotzdem die Sehnsucht nach dem Grenzenlosen - immer wieder, immer weiter.

Leseprobe

Fluch und Segen Grenzenlose Liebe. Grenzenloser Reichtum. Grenzenloses Leben. Grenzenloses Glück. Das ist es, wonach Menschen sich sehnen, solange sie da sind und die Erde bevölkern. Jede Grenze ist eine Provokation - seien es Mauern oder Zäune, Schranken oder Wälle, natürliche oder politische Grenzen, materielle oder technische Grenzen, die Grenzen der Erkenntnis, der Körperkraft oder der Lebenszeit. Gegen all diese Beschränkungen ist die Menschheit immer schon angelaufen, oft verzweifelt, vielfach vergeblich und erstaunlich häufig auch mit Erfolg. Viele Grenzen, die unser Leben beschränkten, sind inzwischen gefallen. Der grausame Eiserne Vorhang, der Deutschland über vier Jahrzehnte in zwei Teile schnitt, hat sich in Luft und Freude aufgelöst. Die Nacht des 9. November 1989, als in Berlin die Mauer fiel, ist tief in unser Bewusstsein eingegraben. Für zwei Menschen, die sich über diese Grenze hinweg geliebt haben, war es die glücklichste Nacht ihres Lebens. Davon erzählen sie in diesem EXTRA. Auch in Europa sind die Grenzen offen, was das Zusammenleben erleichtert, aber auch die bunte Vielfalt in Gefahr bringt. Moderne Kommunikationsmittel überbrücken Grenzen, die früher unüberwindbar waren. Elektronische Medien senden rund um die Uhr und verwischen die Grenzen von Tag und Nacht. Die Elektrizität sprengt die Grenzen der menschlichen Arbeitskraft, die Medizin verschiebt die Grenzen der Lebenszeit, die Wirtschaft überspringt nationale Grenzen durch Globalisierung. Ein Musterbeispiel des entgrenzten Menschen beschreibt dieses EXTRA in Michael Jackson: Er überstieg die Grenzen von Schwarz und Weiß, Mann und Frau, er schien im 'Moonwalk'auf dem Mond zu tanzen. Doch das Schicksal des grenzenlosen Popstars verdeutlicht auch die Risiken eines solchen Lebens: Ohne klare Grenzen verlieren Menschen die Orientierung. Jeder und jede muss sein Leben nun selbst entwerfen - und viele scheitern daran. Langsam dämmert uns die Erkenntnis, dass nicht jede Grenze ein Fluch, sondern manche auch ein Segen ist. Die Autoren dieses Heftes machen deutlich, dass Grenzen zum Leben gehören, weil wir sie brauchen: Kinder brauchen Grenzen, um sicher aufwachsen können. Auch Eltern brauchen Grenzen, damit sie ihre Kinder nicht verletzen und missbrauchen. Menschen, die ständig über ihre Grenzen gehen, brechen irgendwann zusammen. Und manche müssen es regelrecht üben, sich abzugrenzen und auch einmal 'Nein' zu sagen. Und trotzdem beflügelt uns die Sehnsucht nach dem Grenzenlosen - immer wieder, immer weiter. Segelflieger suchen es über den Wolken, Reisende in der unendlichen Weite der Wüste, Mystiker in Gebet und Kontemplation. All diesen Suchern begegnen wir in diesem EXTRA. Und dann ist da noch der kleine Junge, der auch mal eben eine Grenze austestet. Der klingelt einfach an der Haustür, sagt 'Hallo Arschgeige!' und wartet gespannt, was dann passiert . Eva BaumannLerch

Schlagzeile

InhaltsangabeIrene Dänzer-Vanotti Hinter dem Horizont geht es weiter Wir wissen nicht, wohin es uns zieht. Doch wir wollen auf jeden Fall dahin. Und wer die Grenze einmal übertreten hat, kann nie mehr zurück Eva BaumannLerch Die Butter unter dem Langhaardackel Es ist gut, dass die Grenzen in Europa verschwunden sind. Nur schade, dass mein Herz nicht mehr schneller schlägt Rainer Funk Tanz auf dem Mond Michael Jackson ist ein Sinnbild des modernen Menschen, der all seine Grenzen sprengt und daran scheitert Bettina und Hans-Jürgen Röder Stärker als Mauer und Stasi Er kam aus dem Westen. Sie wollte in der DDR bleiben. Erfahrungen eines Liebespaares, das Tag für Tag die innerdeutsche Grenze überwand Eva BaumannLerch Hallo Arschgeige! Warum Kinder Grenzen brauchen und doch immer wieder dagegen anlaufen. Ein Gespräch mit dem Familienberater Jan-Uwe Rogge Teresa Schneider Nur vier Buchstaben Über das Wagnis, »Nein« zu sagen und damit die eigene Grenze zu wahren. Ein Selbstversuch Gunhild Seyfert Das grüne Band Wo einst an der deutsch-deutschen Grenze Gewalt, Schrecken und Tod herrschten, ließ die Natur eine lebendige Wildnis wachsen Katharina Seebach Er fand das lustig Wie meine Grenzen verletzt wurden. Und wie ich sie später wieder spüren lernte. Geschichte einer Heilung Mathias Jung Süchtig? Ich doch nicht! Wenn die Seele uns vorführt, dass unser Leben sinnlos geworden ist, dann müssen wir Grenzen setzen. Und den Neubeginn wagen Jens Brehl Im Aus Der ProfiFußballer Andreas Biermann wurde depressiv und wollte sein Leben beenden. Jetzt will er Sportlern helfen, zu ihren Grenzen zu stehen Monika Herrmann »Wer bin ich wirklich?« Ibrahim Kanalan hat die Grenzen von Ländern, Sprache, Kultur und Bürokratie überwunden. Dennoch muss er immer wieder erleben, dass er nicht dazugehört Fulbert Steffensky Werkzeuge der Angst Manche Grenzen sind nur dazu da, die Macht der Herrschenden zu sichern. Andere machen die Welt erst sinnlich Klaus Hofmeister Das muss der Himmel sein Sehnsucht kennt keine Grenzen. Wie ein Flieger die Freiheit über den Wolken erlebt Hartmut Meesmann Bedenke, dass du sterblich bist Ich bin jetzt über sechzig. Die Tage werden wertvoller. Ich gehe auf die letzte Grenze zu. Eilig habe ich es dabei nicht Gotthard Fuchs Es muss doch mehr als alles geben Die Mystik lehrt die Überwindung aller Grenzen und Gegensätze - und bleibt dennoch auf dem Boden des Alltäglichen