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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783866123571
Sprache: Deutsch
Umfang: 317 S.
Format (T/L/B): 3.1 x 21.1 x 13.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Auf einer Feier lernen sich der Erfolgsautor Philipp Andersen und die Schriftstellerin Miriam Bach kennen. Sie verbringen eine Nacht miteinander, in der fast nichts passiert - und in der sich doch alles verändert. Am nächsten Morgen tauschen sie ihre Adressen aus, schicken sich ihre Romane zu und verlieben sich über die Lektüre der Bücher hoffnungslos ineinander. Hoffnungslos, denn Philipp lebt seit vielen Jahren in einer glücklichen Ehe, und Miriam ist nicht bereit, die Rolle der Geliebten einzunehmen. Dennoch leben die beiden ihre leidenschaftliche Amour fou, kämpfen mit sich und ihrer Liebe. In ihrer Not beginnen sie, alles, was zwischen ihnen passiert, aufzuschreiben. Was wird am Ende ihrer Geschichten stehen? Das Scheitern und die unvermeidliche Trennung? Oder gibt es doch eine lebbare Liebe für sie?

Autorenportrait

Philipp Andersen, geboren 1955, Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie. Promotion. Tätigkeit als Übersetzer, freier Verlagslektor, Drehbuchautor, Werbetexter und Unternehmensberater. Verfasste unter Pseudonym Fach- und Sachbücher sowie Ratgeber zur Persönlichkeitsentwicklung.

Leseprobe

Für M.   Was wäre wenn. . zwei Autoren, ein Mann und eine Frau, die sich kaum kennen, sich zusammen in eine Geschichte stürzen, um darin Kopf und Kragen zu riskieren, ihr ganzes Leben aufs Spiel setzen, ihre realen Existenzen schreibend in die Fiktion entlassen, in die Fiktion einer großen, verzweifelten, wunderbaren Liebe, die es niemals gab und die darum immer sein wird?   Was wäre wenn. Das ist das Abenteuer dieses Romans.   Ach Mirchen, wie sollen wir denn leben? Indem wir nichts anderes probieren, als mögliches Leid zu verhindern? Oder indem wir versuchen, ein bisschen glücklich zu sein, auch wenn das Scheitern dann vorprogrammiert ist? Lieber Reading Gaol als Puppenheim! Was, Philipp, wenn ich morgen einen Unfall habe, wer sitzt dann neben mir am Krankenhausbett? Schlimmer noch: Was, wenn DU morgen einen Unfall hast? Dann KANN ich da nicht mal sitzen. Ich kann nicht bei dir sein und dich trösten, wenn du traurig bist, kann dich nicht sofort jubelnd umarmen, wenn du dich über etwas freust, kann nicht immer neben dir liegen und dich streicheln, dir sagen, dass alles nicht so schlimm ist und wir es zusammen schon schaffen werden, genauso wenig, wie du das bei mir tun kannst.   Büro des Verlegers, heute, 14:05 Uhr Unübersehbar lag das Päckchen da, mitten auf seinem Schreibtisch. Nur sein Name stand in großen, handgeschriebenen Druckbuchstaben darauf, sonst nichts. Keine Adresse und kein Absender. Also musste es jemand dorthin gelegt haben, irgendwann während seines zweistündigen Auswärtstermins. Er ging ins Vorzimmer seines Büros, fragte seine Assistentin, von wem die Sendung stamme, doch sie wusste es nicht. Sie sei, erklärte sie entschuldigend, nur kurz etwas essen gewesen, davor und danach habe sie niemanden gesehen. Verwundert kehrte er zu seinem Schreibtisch zurück, nahm auf dem ledernen Bürostuhl Platz und griff nach dem Päckchen. Es wog schwer in der Hand. Vielleicht waren ein paar Buchvorschauen darin. Oder ein Manuskript. Oder war es etwas anderes? Für gewöhnlich landeten unverlangt eingesandte Arbeiten nicht bei ihm, schon gar nicht in einem Um­schlag mit krakeligen Druckbuchstaben, anstelle eines korrekten Adressaufklebers. Ein kleines bisschen erregt - schließlich war die Sache einigermaßen seltsam - riss er den Umschlag auf. Als er den Inhalt sah, zuckte er enttäuscht mit den Schultern. Es war doch nur ein Manuskript, ein dicker Packen Papier, sicher dreihundert eng bedruckte Seiten. Schon wollte er es seiner Assistentin bringen, damit sie es im Lektorat auf den Stapel mit den zu prüfenden Texten legte, als ihm ein kleiner Zettel entgegengeflattert kam. Die gleichen handgeschriebenen Großbuchstaben wie auf dem Umschlag des Päckchens.   Bitte lesen Sie das! Persönlich!   Mehr nicht, nur diese knappe Botschaft. Und doch reichte sie aus, um seine Neugier zu wecken. Woher kam das Manuskript? Wer hatte es auf seinen Tisch gelegt? Wie bei einem Daumenkino blätterte er durch den dicken Packen und stellte dabei fest, dass es sich um eine Art Patchwork-arbeit handelte: Jemand hatte ausgeschnittene Texte auf Bogen geklebt, sie wie ein Puzzle zusammengesetzt. Der eine Teil stand auf kopierten Seiten, dem Satz nach eindeutig einem Buch entnommen, der andere schien ein normaler Computerausdruck zu sein. Seltsam, mehr als seltsam. Was war das? Eine Komposition, bestehend aus zwei verschiedenen Manuskripten, eines davon bereits als Roman gedruckt und vielleicht sogar schon erschienen, das andere gerade erst geschrieben? Er nahm seine Brille, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und begann zu lesen.     Kapitel 1 1. Warten. Ihr schien es, als bestünde ihr Leben seit Monaten nur noch aus Warten. Warten auf das nächste Treffen mit ihm, die wenigen gestohlenen Stunden oder Tage, die sie miteinander hatten. Warten auf die Telefonate, immer spät in der Nacht, wenn er ungestört sprechen konnte. Und schließlich warten darauf, dass sich alles eines Tages änderte. Ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben,

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