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Aussterben vertagt?

eBook - Demografischer Wandel in der öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion

Erschienen am 07.09.2018, 1. Auflage 2018
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593440064
Sprache: Deutsch
Umfang: 369 S., 6.61 MB
E-Book
Format: PDF
DRM: Digitales Wasserzeichen

Beschreibung

Die demografische Entwicklung Deutschlands wird gern in den düstersten Farben dargestellt, der Verlauf scheint schon fest vorbestimmt. Genauer betrachtet, erweist sich demografisches Zukunftswissen aber oft weder als wissenschaftlich objektiv noch als politisch neutral. Kategorien, Maße und Modelle bestimmen das Bild ebenso wie die Annahmen und Interpretation von Bevölkerungsprojektionen. Dieses Buch nimmt deren Grundlagen und die massenmediale Vermittlung in den Blick. So ergibt sich ein erheblich differenzierteres Bild, das auch den Einfluss der dramatisierenden Funktionslogik der Medien aufzeigt.

Autorenportrait

Reinhard Messerschmidt ist Sozialwissenschaftler und Referent für Digitalisierung beim Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen.

Leseprobe

Geleitwort von Stephan LessenichDeutschland altert - wer wüsste das nicht? Dass der demographische Wandel eine der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen darstellt, dass dieser makrosoziale Strukturprozess unaufhaltsam ist und das Gesicht des Landes wesentlich verändern, ja im Sinne seiner unausweichlichen "Überalterung" geradezu entstellen wird: All dies ist hierzulande mittlerweile öffentlicher Konsens, gehört zu dem als gesichert erachteten alltäglichen Wissenshaushalt großer gesellschaftlicher Mehrheiten. Reinhard Messerschmidt widmet sich in seiner Dissertationsschrift der fortschreitenden "Demografisierung des Gesellschaftlichen" und untersucht den wissenschaftlichen wie medialen Demografiediskurs unter dem Gesichtspunkt der kritischen Frage, inwieweit dieser dazu neigt, Gespenster zu sehen. Untersucht wird ein umfangreicher Korpus deutscher Pressetexte aus dem Zeitraum 2000 bis 2013, um die Wahrheitsspiele aufzudecken, die an der Grenze zwischen und in der Interaktion von akademischem und journalistischem Feld betrieben werden. Dieses herausfordernde Vorhaben gelingt dem Verfasser in bemerkenswerter Art und Weise. Der vorliegende Band liest sich nicht nur als eine wahre Fundgrube herrschender demografiepolitischer Argumentationsfiguren und Wissensbestände. Reinhard Messerschmidt kann zudem überzeugend darlegen, dass die spezifische Gestalt des jüngeren deutschen Demografiediskurses nicht erst durch eine den Rationalitäten und Praktiken medialer Kommunikation geschuldete Komplexitätsreduktion und Deutungsverzerrung wissenschaftlichen Wissens zustande kommt. Vielmehr ist die Produktion demografischen Wissens selbst - schon bevor es durch den Filter massenmedialer Vereinfachungen und Übertreibungen gegangen ist - das Problem: Bereits in der Konstruktion basaler demografischer Kategorien und Konzepte sind die epistemologischen und wissenspolitischen Mächte der Quantifizierung und Parametrisierung, Essentialisierung und Naturalisierung am Werk. Es ist also nicht erst die unsachgemäße Anwendung, die wissenschaftliches Wissen in dem hier interessierenden Feld "politisiert", sondern die Bevölkerungswissenschaft erweist sich schon in ihrem formalen Kern als eine durch und durch politische Wissenschaft. Diesen Sachverhalt in ebenso fundierter wie anschaulicher Weise plausibel zu machen, ist eines der großen Verdienste dieser Studie: Wohl noch nie sind die teils unausgewiesenen, teils uneingestandenden Konstruktionsleistungen der demografischen Disziplin, von der "Bevölkerung" bis zur "Total Fertility Rate", auf solch schonungslose Weise dekonstruiert worden. Mindestens genauso beeindruckend aber ist die durch ihren Detailreichtum bestechende Diskursanalyse, die trotz des geradezu überbordenden empirischen Materials in vorbildlich systematischer Weise angelegt und ungemein lesenswert ist. Damit liegt nunmehr eine kritische Analyse des medial vermittelten demografiepolitischen Wissenshaushalts der Bundesrepublik vor, die in Substanz wie Reflexivität ihresgleichen sucht. Für den Übergang zu einer "post-alarmistischen Demografie" leistet Reinhard Messerschmidt einen unverzichtbaren Beitrag - denn dass das demografische Denken einer Transformation bedarf, steht aus soziologischer Perspektive außer Frage.VorwortGesellschaft ist mehr als nur Bevölkerung - davon ausgehend wird in diesem Buch die Produktion und öffentliche Vermittlung demografischen "Zukunftswissens" kritisch beleuchtet. Im Kern geht es um die Möglichkeit bzw. Notwendigkeit, Demografie, Bevölkerung und Gesellschaft anders zu denken. Dies bezieht sich auch auf das interdisziplinäre Selbstverständnis der Demografie. Momentan ist dieses in Schieflage zu vermeintlich naturwissenschaftlicher Vorhersagbarkeit und stark ökonomisch geprägt. Auch im häufigen Alarmismus der Massenmedien zeigt sich ein einseitiger Blick auf die Gesellschaft. Als Reflexion von Kategorien, Maßen und Modellen der Demografie und ihrer massenmedialen Darstellung soll diese Arbeit eine sachlichere Diskussion des demografischen Wandels befördern. Dazu wurde eine zweistufige Analyse durchgeführt: nach den Grundlagen des demografischen "Zukunftswissens" wurden 3810 Texte aus der deutschen Presse von 2000 bis 2013 im Hinblick auf Regelmäßigkeiten und Brüche darin enthaltener Aussagen untersucht.Bei diesem Text handelt es sich um eine leicht überarbeitete Fassung meiner 2016 an der philosophischen Fakultät der Universität zu Köln angenommen und 2017 verteidigten Dissertation im Fach Philosophie. Zuallererst danke ich meiner Familie für das Verständnis und die Unterstützung über die Jahre hinweg und dann chronologisch - in Form überlanger Schachtelsätze - zunächst an der Universität Rostock Prof. Dr. Matthias Junge dafür, dass er mein Interesse für Soziologie und eine wissenschaftliche Laufbahn geweckt hat sowie Prof. Dr. Heiner Hastedt für alle philosophische Inspiration und Unterstützung insbesondere bei der Entwicklung des Dissertationsprojekts, weiterhin am Rostocker Max-Planck-Institut für demografische Forschung besonders Prof. Dr. Michaela Kreyenfeld, Dr. Andreas Edel und Silvia Leek für die Motivation zur Promotion und wertvolle erste demografische Einblicke, der European Doctoral School of Demography für deren Erweiterung als Stipendiat am INED Paris und dort insbesondere Prof. Dr. Francois Héran und Dr. Aline Désesquelles sowie dem gesamten Jahrgang, der definitiv einzigartigen a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne, ganz besonders ihrem Gründer sowie Erstbetreuer des Projekts Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Speer, aber auch allen anderen die ich dort kennenlernen durfte für die schöne, inspirierende und äußerst lehrreiche Zeit und den großartigen interdisziplinären Austausch im Rahmen des Promotionsstipendiums, Prof. Dr. Jakob Vogel sowie Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt für die leider letztendlich nicht mehr mit der Promotionsordnung kompatible Betreuungsbereitschaft und Beratungsgespräche, bei GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften insbesondere meiner Drittbetreuerin Prof. Dr. Brigitte Mathiak, Dr. Udo Riege sowie Prof. Dr. Christof Wolf für alle Unterstützung, aber auch allen weiteren GESISianer*innen für das angenehme Arbeitsklima. Ebenso angenehm war das Arbeitsklima am Cologne Center for eHumanities, vielen Dank dafür und die wertvollen und motivierenden Diskussionen vor allem an Prof. Dr. Patrick Sahle und Dr. Claes Neuefeind. Ohne den Pakt mit Claes und unseren parallelen Endspurt wäre diese Arbeit wohl nie fertig geworden Aber mit Sicherheit auch nicht ohne Prof. Dr. Stephan Lessenich von der LMU München - ihm danke ich neben der epistemischen Motivation durch seine Schriften für alle Unterstützung und Beratung weit über die Zweitbetreuung der Dissertation hinaus. Von Anbeginn des Projekts waren auch die spannenden Netzwerktreffen und hilfreichen persönlichen Diskussionen im DiskursNetz essentiell, um sich im Feld interdisziplinärer Diskursforschung orientieren und eine eigene Perspektive gewinnen zu können. Hier alle Namen zu nennen, würde wohl den Rahmen sprengen, deshalb geht der Dank stellvertretend besonders an Prof. Dr. Johannes Angermüller, auch für die persönliche Motivation im Verlauf der Jahre. Wahrscheinlich ist diese Aufzählung unvollständig und auch den vielen anderen, deren Namen hier nicht aufgeführt sind, gebührt an dieser Stelle mein herzlicher Dank!Berlin, Juli 2018Reinhard Messerschmidt1 Einleitung"Prediction is very difficult, especially if it's about the future." Niels Bohr (zit. nach Vaupel/Kistowski 2007: 55)Die Demograf*innen James W. Vaupel und Kristin G. von Kistowski (2007: 54) kritisierten bereits vor fast zehn Jahren, dass "im politisch-gesellschaftlichen Raum [] demografische Prognosen häufig in schrille Schreckensszenarien übersetzt" würden: "Deutschland erscheint dann als ergrautes und erlahmtes Land der Alten, geprägt von entvölkerten Landstrichen, unfähig, sich gegen aufstrebende, junge Nationen wie China oder Indien zu behaupten". In der deutschen Presse wird die rhetorische Maximalform des demografischen Alarmismus jedoch nach wie vor regelmäßig bemüht, auch wenn der Wissenschafts- und Datenjournalist Björn Schwentker bereits 2006 in einer kritischen und den Titel dieser Arbeit inspirierenden Artikelserie der Zeit (z.B. am 6.8.2006) das "Aussterben" für abgesagt erklärte. Meldungen wie: "Schock-Zahlen: Stirbt Deutschland aus?" (Bild, 26.10.2011) oder "Deutsche sterben langsam aus" (Welt, 27.10.2011) bleiben von argumentativ fundierten Einsichten scheinbar nahezu unberührt und bilden eine Kontinuität zu gleichartigen Schlagzeilen wie beispielsweise der folgenden, über zehn Jahre zuvor gedruckten: "Wann werden die Deutschen aussterben? Die Zuwanderung wird Deutschland in ungeahntem Ausmaß verändern, prophezeit der Uno-Migrationsexperte Professor Herwig Birg. Er wirft den Politikern vor, die entscheidenden Fakten zu verschweigen." (Welt, 12.11.2000) Nicht zuletzt aufgrund meist direkt damit assoziierter Konsequenzen für die Sozialversicherungen, von unsicheren Renten bis zum "Pflegenotstand", kommt der oft als "Überalterung" dargestellten altersstrukturellen Veränderung der deutschen Bevölkerung jedoch eine noch gewichtigere Rolle zu als der Schrumpfung, welche oftmals auch eher im Hinblick auf strukturschwache Regionen und Kommunen adressiert wird. Hinter beidem steht der seit der Jahrtausendwende zu einem sozialwissenschaftlichen und massenmedialen Gemeinplatz gewordene demografische Wandel, typischerweise verstanden als Alterung einer Bevölkerung (Schimany 2003) unter Perspektive ihrer Schrumpfung (Kaufmann 2005).Angesichts dessen Vieldeutigkeit und nahezu umfassender gesellschaftspolitischer Bezüge läge die Versuchung nahe, in Abwandlung eines etwas in die Jahre gekommenen Manifestes, das erneute Umgehen eines Gespenstes in Europa zu diagnostizieren. In diesem Fall handelte es sich jedoch um eine vergleichsweise kleine Variante in, abgesehen von Bevölkerungspyramiden, Urnen, Dönern oder "zerzausten Wettertannen" und diversen daraus abgeleiteten Dystopien, eher gestaltloser Gestalt. Dafür spräche die polymorphe Darstellung des Themas, seit dieses ab Ende der 1990er Jahre immer weiter in den öffentlichen Diskurs vorgedrungen ist. Demografischer Wandel dient dort inzwischen als Ursache und vermeintliche Rechtfertigung für mannigfaltige soziale, politische und sozialpolitische Phänomene. Von Defiziten in mittlerweile bereits "reformierten" Resten des umlagefinanzierten Sozialversicherungssystems angesichts steigender Kosten für Rente, Gesundheit und Pflege, gegenwärtigem oder zukünftigen Mangel an Fachkräften, Pflegepersonal, Polizist*innen, Soldat*innen und Ärzt*innen, bis hin zu Mitgliederschwund bei Kirchen oder politischen Parteien scheint er der Presseberichterstattung zufolge für zahlreiche gesellschaftliche Phänomene die verantwortliche Wurzel allen Übels zu sein. Die in dieser Arbeit zentrale Frage bleibt jedoch, ob (oder bis zu welchem Grad) es sich hier nicht um durch soziale Konflikte erzeugte Probleme handelt, welche stattdessen als (überwiegend) demografisch erzeugt und zu bewältigen ausgewiesen und folglich demografisiert werden (Sackmann/Bartl 2008: 2627, vgl. Barlösius 2007, 2010). Neben solcher Demografisierung des Gesellschaftlichen und der Vielfalt potenzieller Auswirkungen des demografischen Wandels wird auch der Terminus selbst sehr breit gefasst: von Binnenmigration bis Auswanderung, von Landflucht bis zu De-Industrialisierung - so ziemlich alles wird im öffentlichen Diskurs mittlerweile als dessen Teil verstanden. Gegen die Rede vom umgehenden Gespenst spräche freilich, dass sich nicht nur Europa demografisch wandelt und das Gespenst, so es denn umgeht, dies auch in anderen Ländern der Erde täte - daher soll die Frage nach einem derartigen Gespenstcharakter zunächst beiseitegelassen werden. Nicht von Geisterhand, sondern unter teils aktiver Beteiligung bestimmter Akteure oder zum Teil fragwürdiger Think-Tanks bilden alarmistische Dystopien im in dieser Arbeit untersuchten Zeitraum von 2000 bis 2013 fortwährend die hegemoniale Position, welche die folgende latent morbide Titelchronologie exemplarisch illustriert:- "Die deutsche Eiche verdorrt" (FAZ, 21.7.2000)- "Land ohne Leute" (Die Zeit 20/2001) - "VOLK OHNE ZUKUNFT; DEUTSCHLAND IM JAHR 2030; Unser Land - eine Greisenrepublik. Die Sozialkassen sind implodiert, die Märkte zusammengebrochen." (Stern, 26.4.2001) - "Demografen malen düsteres Zukunftsbild" (SZ, 17.8.2001) - "Nur ein Prognosefehler kann uns noch retten; Wenn alles so bleibt, wird's finster: Peter Schimany über Ursachen und Folgen des demographischen Wandels" (FAZ, 2.12.2003)- "Der letzte Deutsche - auf dem Weg zur Greisenrepublik" (Spiegel, 1.5.2004)- "Deutschland 2014: Der Mensch geht, der Wolf kommt" (Financial Times Deutschland, 18.8.2004)- "In zwölf Generationen sind wir Deutschen ausgestorben" (BILD, 15.3.2006)- "Deutsche Bevölkerung schrumpft und altert dramatisch" (Spiegel, 7.11.2006)- "Demografischer Wandel - Wo die Dörfer sterben" (Welt, 28.11.2011)- "Menschenleere Landschaften im Osten Deutschlands" (Focus, 30.11.2011)- "Alternde Gesellschaft: Nullwachstum erodiert Sozialsysteme" (Financial Times Deutschland, 29.12.2011).- "Demografischer Wandel: Im Norden Hessens wird es menschenleer" (Welt, 12.1.2012)- "Rentner-Republik: Autor warnt | Deutschland droht der Alters-Schock" (BILD, 5.5.2013)Auch angesichts der siebenten Schlagzeile, der zufolge sich Deutschland seit 2014 in fester Hand bzw. Pfote von Wölfen befände, liegt es nahe, die Frage aufzuwerfen, inwieweit vermeintlich empirisch gesichertes Wissen über die demografische Zukunft oder zumindest dessen öffentliche Darstellung dazu neigt, Gespenster zu sehen. Bevor an dieser Stelle Missverständnisse aufkommen: die Absicht dieser Arbeit besteht keineswegs darin, zu leugnen, dass Deutschland, wie andere Länder auch, infolge steigender Lebenserwartung und relativ niedriger Fertilität einem bevölkerungsdynamischen Wandel unterliegt. Ebenso wenig geht es darum, Demografie als wissenschaftliche Disziplin in Frage zu stellen, denn mitnichten ist diese trotz aller nötigen Kritik nur "moderne Kaffeesatzleserei" (Bingler/Bosbach 2004). Die Frage ist vielmehr, um die Gespenst-Metapher ein letztes Mal indirekt, aber dafür doppelt zu strapazieren, was im wissenschaftlichen wie massenmedialen Diskurs verschleiert oder ungesagt bleibt und inwieweit dortige Äußerungen systematischen Aussageregelmäßigkeiten folgen, deren Erkenntnisgehalt oftmals zu nicht unerheblichen Teilen ebenso schleierhaft bleibt wie dahinterstehende Interessen. Nicht nur, dass soziale Sachverhalte stark vereinfacht oder verengt präsentiert werden, dabei oftmals die Wirkung mit der Ursache verwechselt wird, verwendete Maße oder die Datengrundlage problematisch sind - auch die Methodik von Bevölkerungsprojektionen verdient skeptische Aufmerksamkeit. Seriöse Demograf*innen sind sich inzwischen vermehrt deren Grenzen bewusst. In der Öffentlichkeit und bei politischen Entscheidungsträgern scheint aber kaum etwas davon angekommen zu sein. Dieser Gesamtzusammenhang von demografischem (Zukunfts-)Wissen und politisch-medialer Macht ist der Gegenstand dieser Arbeit. Kurz: Sowohl der Diskurs in der Presse als auch in der Wissenschaft sind von Machtrelationen geprägt, deren Verschränkung aus an Michel Foucaults Oeuvre orientierter diskursanalytischer Sicht dargestellt wird. Zum Einstieg erlaubt der Google NGram Viewer einen ersten Eindruck der generell stark zunehmenden Tendenz innerhalb eines sehr großen Textkorpus, welches auf Deutsch immerhin 657.991 digitalisierte Publikationen für den Zeitraum von 1998 bis 2008 umfasst (Lin et al. 2012: 170). Insbesondere ab 2004 ist dort eine massive Zunahme zu beobachten (Abb. 1), während ein erster deutlicher Anstieg bereits um die Jahrtausendwende einsetzte. Der tendenziell exponentielle Verlauf dieser Wachstumskurve verdeutlicht die stetig zunehmende Relevanz des Themas innerhalb des Google-Books-Korpus, welches allein aufgrund seiner Größe gut geeignet ist, um den grundsätzlichen Trend zu veranschaulichen: 2008 existieren bereits ungefähr viereinhalb Mal so viele Publikationen wie 2000.Im für diese Arbeit erstellten Textkorpus wird deutlich, dass die Artikelzahl der untersuchten und Zeitschriften ähnlich stark zunimmt. Weiterhin kann gezeigt werden, dass Schlüsselpublikationen des wissenschaftlichen Diskurses eine äußerst enge Verzahnung zum Print-Bereich des massenmedialen Feldes aufweisen. Auch wenn daraus keine klaren kausalen Verhältnisse abgeleitet werden können und eine quantitativ umfassendere Analyse wissenschaftlicher Publikationen noch aussteht, spricht, wie im Verlauf dieser Arbeit deutlich wird, einiges dafür, in diesem Wechselverhältnis dem massenmedialen Diskurs weitgehend das zeitliche Primat zuzuordnen. Vergleichsweise seriösere Forschung befindet sich dieser These zufolge eher in einer reaktiven Rolle in Bezug auf aufmerksamkeitsökonomische Imperative der Massenmedien und entsprechende Skandalisierung. Es wäre jedoch zu einfach, den diskursiven Alarmismus einzig und allein darauf zurückzuführen, denn auch Teile des wissenschaftlichen Diskurses tragen aktiv zu dessen Beförderung bei. Dies wurde bereits mehrfach unter anderer Schwerpunktsetzung aus verschiedenen Disziplinen wissenschaftlich untersucht.1.1 Zum Forschungsstand"Demodystopien" sind auch international, wie Andreu Domingo (2008) in seiner genealogischen Untersuchung literarischer "Zukunftsaussichten auf die demografische Hölle" im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert gezeigt hat, keineswegs ein Novum . Auch Michael J. Teitelbaum und Jay M. Winter haben bereits vor mehr als dreißig Jahren betont, dass die "Angst vor dem Bevölkerungsrückgang" (1985: 1) im vergangenen Jahrhundert, abhängig von demografischen Realitäten und den wahrgenommenen Verknüpfungen zwischen Bevölkerungsdynamik und ökonomischer, sozialer sowie politischer Macht, mehrfach zunahm und abebbte. Weiterhin hat Steven Katz sieben Jahre später "alarmistische Demografie" als Charakteristikum öffentlicher und professioneller Diskurse zur Bevölkerungsalterung identifiziert. Dort werde davon ausgegangen, dass die kollektiv abhängigen Älteren "die Koffer des Wohlfahrtsstaats leerten und eine Steuerbelastung jenseits der Mittel der Erwerbsbevölkerung erzeugten" und damit wiederum "eine wirtschaftliche Krise mit schwerwiegenden Konsequenzen für Gesundheits- und soziale Sicherungssysteme sowie industrielle und intergenerationale Beziehungen drohte" (Katz 1992: 203f.). Katz hat in diesem Zusammenhang unter Bezug auf Michel Foucault bereits klar herausgestellt, dass "die institutionelle Differenzierung der älteren Bevölkerung Teil der generellen biopolitischen Einteilung der Bevölkerung westlicher Gesellschaften ist" und somit "das alarmistische und zum großen Teil negative Bild der Älteren Hand in Hand geht mit der historischen Konstruktion als fixierte Population" (1992: 214). Im deutschsprachigen Raum hat Diana Hummel (2000: 15) den "Bevölkerungsdiskurs" seit dem späten 18. Jahrhundert einer Fundamentalkritik unterzogen und herausgearbeitet, dass Demografie von Anbeginn als eine "politische" Wissenschaft verstanden werden kann. Bevölkerung stellt demzufolge ebenso ein politisches Konzept wie auch eine Konstruktion dar (vgl. Mackensen/Reulecke 2005 sowie Mackensen et al. 2009). Weiterhin haben Diana Auth und Barbara Holland-Cunz (2006, 2007) den spezifischen Alarmismus und Aktionismus demografiepolitischer Steuerung und Eva Barlösius (2007, 2010) die Demografisierung des Gesellschaftlichen kritisiert. Thomas Etzemüller (2007, 2008) hat wiederum den "apokalyptische[n] Bevölkerungsdiskurs im 20. Jahrhundert" als "transnationale Matrix" eines "ewigwährenden Untergangs" bezeichnet, während Daniel Bieber (2011, 2011a) in seiner Kritik an "Grundlagen des Demografiediskurses" dessen Instrumentalisierung kritisiert und Thomas Bryant (2007, 2011) "Alterungsangst und Todesgefahr" in der Geschichte des deutschen Alterungs- bzw. Demografie-Diskurses im 20. Jahrhundert bzw. von 1911 bis 2011 als Kontinuitäten identifiziert. Denninger et al. (2014) haben eine ausführliche Studie zur "Neuverhandlung des Alters in der Aktivgesellschaft" vorgelegt. Darüber hinaus hat Thomas Kreitzsch (2015) basierend auf Literaturanalyse und Interviews den Reduktionismus der deutschen Demografiepolitik kritisiert, Carolin Krüger (2016) "Diskurse des Alter(n)s" aus diskurslinguistischer Perspektive analysiert und Evelina Sander (2016) die diskursive Konstruktion des demographischen Wandels im Personalfeld "Von der Wettertanne zum Demographie-Döner" aus Perspektive wissenssoziologischer Diskursanalyse untersucht . Im Verlauf dieses Dissertationsprojekts entstanden bereits mehrere Publikationen zum theoretischen Hintergrund und zu ersten Ergebnissen (Messerschmidt 2011, 2014, 2014a, 2014b, Messerschmidt/Saar 2014, Angermüller et al. 2014a, Messerschmidt 2016, 2016a, 2016b, 2017, 2017a, 2018). Die vielfältigen und zu dieser Arbeit komplementären Akzente bisheriger Forschungsarbeiten anderer Autor*innen verdeutlichen darüber hinaus, dass an eine längere internationale Traditionslinie disziplinübergreifender Kritik an Dramatisierung demografischen "Zukunftswissens" (Hartmann/ Vogel 2010) angeschlossen werden kann. Weder wird jedoch jede dort vertretene Auffassung, insbesondere diejenige eines weitgehend monolithischen Bevölkerungsdiskurses, geteilt, noch ist der gesamte Literaturstand für die Argumentation relevant. Dennoch können vielfältige kritische Perspektiven interdisziplinärer Diskursforschung (vgl. Angermüller et al. 2014) gerade mittels unterschiedlicher theoretischer und methodischer Zugänge verschiedene Aspekte betonen und letztlich in großen Teilen komplementär zusammenwirken. Um die bisherige Forschung um ein spezifisch vertieftes und aktualisiertes Bild zu erweitern, bietet dieser Beitrag eine eigene epistemologische und empirische diskursanalytische Perspektive auf Ordnungen demografischen Zukunftswissens der deutschen Gegenwart. Angesichts der kaum zu überblickenden Zahl wissenschaftlicher Publikationen, welche trotz einer sich gegenwärtig langsam konturierenden "post-alarmistischen" Demografie (z.B. Schwentker/Vaupel 2011) demografischen Wandel im Bourdieu'schen Sinn (2004) weitgehend unreflektiert als politischen Sachzwang darstellen oder als Basis für politische Handlungsanleitungen heranziehen, erscheint trotz partikularer Divergenzen im Detail nur ein komplementäres Verständnis kritischer Perspektiven sinnvoll, um deren weitere Diskussion zu befördern.1.2 Zur Relevanz des Themas Dass der öffentliche Bedarf an derartiger Forschung ungebrochen fortbesteht, zeigt beispielsweise eine dreiteilige Titelstory-Serie des Spiegel (ab 12/2015) "2030 - Deutschland, deine Zukunft" zum "Megathema Demografie", der zu Folge "härtere Jahre" kämen und "ein ganzes Land zittern" müsse - bislang hat sich an den hegemonialen massenmedialen Diskursstrukturen wenig geändert. Auch mehrere Jahre nach Ende des in dieser Arbeit analysierten Zeitraums haben sich die diskursiven Regelmäßigkeiten in der massenmedialen Darstellung des Demografischen Wandels kaum geändert, wie die folgenden Beispiele veranschaulichen: Laut Zeit Online vom 3.11.2016 befindet man sich titelgemäß fortwährend "Im Land der Alten", denn "Deutschland wird immer älter und nichts hält die Entwicklung auf". Besonders hart treffe es Ostdeutschland, wenngleich sich fünf Städte "gegen den Trend" stemmten. Ansonsten ziehe sich eine Kluft quer durch Deutschland, denn bis auf die erwähnten fünf Ausnahmen steige seit 1995 überall das Durchschnittsalter. Im Anschluss folgt eine Erzählung "von Überalterung, wirtschaftlichem Niedergang und der Flucht der jungen Leute in die großen Städte" sowie "von einem Trend, der sich schon seit Jahren überall zeigt: Deutschland wird ein Land der Alten", in welchem niedrige Geburtenzahlen und steigende Lebenserwartung "das Durchschnittsalter der Deutschen immer weiter nach oben" treiben. Nach ausführlichen und grafisch illustrierten Expertenerklärungen regionaler Unterschiede, der Ursachen von Binnenmigration, lokaler "Teufelskreise" aus Bevölkerungsschrumpfung und sinkender Wirtschaftskraft strukturschwacher Regionen, einem Vergleich der Situation und des Durchschnittsalters von Suhl mit Frankfurt am Main, kommt der Text unter Berufung auf Michael Mühlichen vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung zu folgendem Fazit:"Langfristig lässt sich der deutsche Alterungsprozess jedoch wohl nicht aufhalten. Zwar kann Einwanderung die demografische Alterung abmildern, sagt Mühlichen. Sie kann den Prozess aber nicht aufhalten. Dafür seien unrealistisch hohe Zuwanderungszahlen notwendig. Die jüngste Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamts prognostiziert, dass das Durchschnittsalter in Deutschland bis 2060 auf 47,6 bis 50,6 Jahre steigen wird - abhängig davon, wie sich Zuwanderung und Geburtenrate weiterentwickeln. Zum Vergleich: 1990 waren die Menschen hierzulande noch durchschnittlich 39,3 Jahre alt, 1970 gar erst rund 36,2 Jahre."Im Interview von Zeit Online am 20.10.2016 beklagt Martin Bujard vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung dementsprechend "Uns fehlt das dritte Kind" und "erklärt, warum Vorurteile gegen Großfamilien Deutschland zurückwerfen", betont aber ebenso, dass "unser Ideal von der Familie mit zwei Kindern [] den meisten Menschen überhaupt nicht bewusst und deshalb schwer von oben zu ändern" sei und es auch kontraproduktiv sein könne, "[w]enn Politiker sich zu stark einmischen". Dennoch ist einem dort nur drei Tage zuvor veröffentlichten die entsprechende Pressemitteilung Nr. 373 des Statistischen Bundesamts wiedergebenden Artikel zufolge die Geburtenrate "hierzulande mit 1,5 Kindern pro Frau so hoch wie seit über 30 Jahren nicht mehr", aber offensichtlich dennoch zu niedrig. Am 19.10.2016, also zwei Tage später und einen Tag vor dem ersten zuvor zitierten Artikel wird wiederum unter dem Titel "Deutschlands neue Kinder" Sebastian Klüsener vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung wie folgt zitiert: "Durch das steigende Geburtsalter der Mütter wird die Geburtenrate künstlich nach unten verzerrt". Dadurch läge "die jährliche Geburtenziffer lange unter der Zahl der Kinder, die Frauen am Ende bekommen", aber zugleich wird auch darauf hingewiesen, dass es sich eben nur um eine "Trendwende auf niedrigem Niveau" handele, welche langfristig helfen würde, "die Steuerbarkeit des demografischen Wandels zu verbessern". Die Frage, wie und in welchem Kontext Fertilität und andere demografische Maße überhaupt sinnvoll gemessen werden können, wird in dieser Arbeit ebenso aufgeworfen, wie ob es überhaupt sinnvoll ist, sich diesbezüglich an abstrakten idealen wie einer "Bestandserhaltung" der Bevölkerung zu orientieren und inwiefern überhaupt sinnvoll von einer Steuerbarkeit im technokratischen Sinn gesprochen werden kann. Auch im Hinblick auf Konsequenzen des demografischen Wandels scheint alles beim Alten: Nach wie vor im Zentrum steht dabei die Erhöhung der Lebensarbeitszeit, wie z.B. bei Zeit, Spiegel, und Focus Online am 5.11.2016 - bei Letzterem unter dem Titel "Wer länger lebt, soll länger arbeiten", als Lob eines "richtungsweisenden" Vorstoßes der CDU/CSU zur Kopplung des Renteneintrittsalters an die, dort nicht als solche gekennzeichnete, durchschnittliche Lebenserwartung. Erhebliche individuelle Unterschiede entsprechend sozialstruktureller Heterogenität bleiben vollkommen unberücksichtigt in diesem Vorschlag, welcher nur wenige Tage zuvor auf der Homepage der arbeitgebernahen Lobbyorganisation "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" veröffentlicht wurde. Wie im entsprechenden dritten Kapitel dieser Arbeit deutlich wird, bleiben ebenso wie der Einfluss von Think-Tanks und Lobbyorganisationen auch die Regeln des wissenschaftlichen Diskurses, welcher mittels Bevölkerungsprojektionen demografisches Zukunftswissen erzeugt, im Wesentlichen unverändert. Dennoch ist seit einigen Jahren auch innerhalb der Demografie vermehrt Selbstreflexion in Bezug auf verwendete Maße und Kategorien zu beobachten, während sich durchaus auch innerhalb der Disziplin ein Generationswechsel vollzogen hat und weiterhin vollzieht. In einigen Fällen steht er jedoch noch bevor, wie Lenz Jacobsens folgende Szenenbeschreibung des AfD-Parteitags Anfang 2015 bei Zeit online vom 1.2.2015 illustriert:"Hinten auf der Bühne sitzt Herwig Birg [], [] der gleich über Demografie reden will. Das war Luckes Idee: den Parteitag mit einem Sozialkongress zu verbinden, eine Art Partei-Volkshochschule. [] Herwig Birg sagt: Ich beschränke mich auf das Wesentlichste. Auf der Folie mit der Nummer 463 zeigt er eine Grafik. Sie können dort für jeden Kontinent drei Punkte sehen und daran ablesen, wie sich alles entwickelt. Stilles Augenzusammenkneifen im Saal. Birgs Erkenntnis: Die Deutschen werden immer älter und weniger und Zuwanderung kann das nicht lösen, weil die Zugewanderten auch weniger Kinder bekommen. Applaus."Während der inzwischen erfolgte Generationswechsel der AfD-Führung eher radikalisierend gewirkt hat, scheint in der Demografie selbst mittlerweile eher deren formaler Kern vermehrt disziplinär wie auch interdisziplinär reflektiert zu werden. So besteht zumindest für den wissenschaftlichen Diskurs durchaus noch Hoffnung, dass zukünftig sachlichere Debatten ohne den bislang hegemonialen Alarmismus auch in die Öffentlichkeit getragen werden könnten.Innerhalb des öffentlichen Diskurses scheint demgegenüber auch zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Buchs nach wie vor alles beim Alten: Laut der Zeit vom 8.3.2018 nehme die Angst vor dem demografischen Wandel zu, denn "[f]ast zwei Drittel der Deutschen sorgen sich laut einer Umfrage [Bertelsmann Stiftung 2018a, Anm. d. Verf.] vor einer überalterten Gesellschaft: Sie fürchten Altersarmut und ein höheres Renteneintrittsalter". Den Hintergrund solcher Befürchtungen bilden die in dieser Arbeit untersuchten Regelmäßigkeiten eines scheinbar alternativlosen Diskurses, wie z.B. in einem Titel der Welt vom 6.6.2018: "An der Rente mit 69 führt kein Weg vorbei". Dessen (Un-)Tiefen sind Gegenstand dieser Arbeit.

Inhalt

InhaltGeleitwort von Stephan Lessenich 7Vorwort 91 Einleitung 111.1 Zum Forschungsstand 161.2 Zur Relevanz des Themas 181.3 Der Fokus der Arbeit 211.4 Überblick 242 Theoretischer Hintergrund und methodischer Zugang 262.1 Vom Diskursbegriff über Aussagen zur Wahrheitspolitik 292.2 Emanzipatorisches Erkenntnisinteresse und Kritik 462.3 Demografisches Zukunftswissen als soziales Konstrukt 503 Brüche im formalen Kern - diskursive Schlüsselkomponenten demografischen Zukunftswissens 533.1 Zur Konstruktion zentraler demografischer Kategorien und Maße 553.2 Blick in die Zukunft - Bevölkerungsprojektionen und ihre Grenzen 773.3 Bevölkerung oder Gesellschaft? - Demografisierung durch visuelle Argumente 1023.4 Fazit: Quantifizierung mit Risiken und Nebenwirkungen 1084 Der massenmediale Diskurs 1164.1 Reflexivität und "glücklich positivistische" Empirie 1174.2 Darstellung der Ergebnisse 1464.3 Regelmäßigkeiten und Brüche im massenmedialen Diskurs 2414.4 Fazit: Verstümmelte Demografie oder Demografisierung plus deformierte Öffentlichkeit? 2485 Die "transformative Macht der Demografie" braucht eine Transformation 2625.1 Konstruktionsbedingte Grenzen demografischer Kategorien, Maße und Zukunftsprojektionen bleiben unterbelichtet 2645.2 "Bevölkerung" bleibt eine politische Kategorie - besonders im Hinblick auf Migration 2685.3 Demografisierung als Fehlschluss von Bevölkerungsdynamik auf Sozialpolitik 272Abbildungen und Tabellen 277Literatur 280Anhang 297Liste der Dokumente im Textkorpus 2000 bis 2013 297Zusätzliche Pressequellen 369

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