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Die geglückte Demokratie

Geschichte der Bundesrepublik Deutschland von ihren Anfängen bis zur Gegenwart

Erschienen am 03.12.2007
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570550434
Sprache: Deutsch
Umfang: 700 S.
Format (T/L/B): 3.9 x 21.5 x 13.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Deutsche Geschichte als Glücksfall - Die erste moderne Gesamtdarstellung der bundesdeutschen Geschichte

Eine lebendig erzählte, facettenreiche Geschichte der Bundesrepublik: Gleichgewichtig behandelt Edgar Wolfrum Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Mentalitäten. Zugleich bettet er die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in die europäische und internationale Geschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein.

Nach all den Katastrophen der deutschen Geschichte ist die Bundesrepublik ein historischer Glücksfall. Ihre Geschichte handelt nicht von einem dramatischen Niedergang, sondern von einem erstaunlichen Aufstieg. Die Bundesrepublik wurde im Kalten Krieg zu einem Anker der Stabilität, sie entwickelte seit den sechziger Jahren eine neue Dynamik hin zu einer weltoffenen Gesellschaft, garantierte Wohlstand und meisterte ab Mitte der siebziger Jahre viele Krisen besser als andere westliche Staaten.
Wolfrums moderne Gesamtdarstellung der Bundesrepublik verbindet Politik- und Gesellschaftsgeschichte und zeichnet das Handeln der wichtigsten Akteure nach. Im Rückblick erkennen wir, wie wir wurden, was wir sind.

Autorenportrait

Edgar Wolfrum, geb. 1960, ist Professor für Zeitgeschichte an der Universität Heidelberg. Er hat zahlreiche Publikationen zur Geschichte Deutschlands und Europas im 20. Jahrhundert vorgelegt, seine Habilitationsschrift "Geschichtspolitik in der Bundesrepu

Leseprobe

Fragen an die Bundesrepublik Wie läßt sich eine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland heute schreiben? Liefert die Geschichte der zweiten deutschen Demokratie den Stoff für ein Epos? Einem Drama gleicht sie glücklicherweise nicht: Im Unterschied zur Weimarer Republik kannte der Weststaat keine dramatischen Systemkrisen und 'keine bis auf die Knochen einschneidenden Zäsuren'. Das Aufregende an der Geschichte der Bundesrepublik ist, daß die Katastrophe ausblieb und daß dieser Staat zu einer der stabilsten und angesehensten westlichen Demokratien geworden ist. Der Weg dorthin war - nach Nationalsozialismus, Zivilisationsbruch und Zäsur von 1945 - alles andere als selbstverständlich. Er ist vielmehr außerordentlich erklärungsbedürftig und im Grunde so ungewöhnlich, daß er uns heute noch ins Staunen versetzen muß. Daraus insbesondere leitet sich die Berechtigung ab, sich mit den demokratischen Wandlungen der Deutschen und der bundesdeutschen Demokratie zu befassen. Das Deutschland im Westen entwickelte sich zu einem zivilisierten Staat; seine Kennzeichen waren Friedfertigkeit, Postnationalismus, soziale Marktwirtschaft und die Rechtsstaatlichkeit. In dieser freiheitlichen Gesellschaft bildete sich etwas Wichtiges aus: eine Art Zivilisierungsprozeß. Nicht weil die Menschen anders, sondern weil die Strukturen anders waren, gestaltete sich dieser Prozeß mächtiger als in der DDR. Der Kollaps des Kommunismus ermöglichte, daß sich diese Veränderungen auf Ostdeutschland auswirkten, ja, in der Revolution von 1989 bildete sich hier eine eigene Zivilgesellschaft. Diese Geschichte der deutschen Demokratie ist nicht - wie die der DDR - abgeschlossen; 'die Bundesrepublik ist nicht, hat aber eine Geschichte'. Bevor ich meine Leitperspektive für dieses Buch darlege, sollen einige grundlegende Fragen erörtert werden, ohne die eine Gesamtgeschichte der Bundesrepublik nicht geschrieben werden kann. Kein anderer zeitgenössischer Staat dieser Erde ist so umfassend und so systematisch erforscht wie die Bundesrepublik Deutschland. Die bisherige Forschung läßt sich nach zehn Darstellungsformen und Zugriffen strukturieren, die mit unterschiedlichen Phasen der wissenschaftlichen Aufarbeitung einhergehen, mit Verwissenschaftlichungsschüben und mit jeweiligen Fragen, die verschiedene Generationen an die bundesdeutsche Geschichte gestellt haben. 1. Nation und Nationalgeschichte Das Ende der DDR und die Vereinigung der beiden deutschen Nachkriegsstaaten 1989/90 markieren einen epochalen Einschnitt. Die Geschichte der Bundesrepublik 12 Fragen an die Bundesrepublik Deutschland war und ist nicht die Geschichte ganz Deutschlands. Das Denkmodell einer postnationalen Westrepublik von Dauer ist obsolet geworden. Die Zäsur von 1989/90 spülte alle vermeintlichen Gewißheiten über die deutsche Zweistaatlichkeit als dem vorgeblich logischen Ende aller Sonderwege unwiederbringlich fort. Die Neuvermessungen nach 1989/90 bewegten sich bisweilen jedoch in einem fast triumphalistischen Rahmen. Manchen Wissenschaftlern ist vorgeworfen worden, sie begrüßten die Wiedervereinigung nur mit 'gestopften Trompeten', weil sie die Bundesrepublik schon lange nicht mehr als Provisorium, sondern als Definitivum betrachtet hätten. Vollkommen daneben gingen geschichtsrevisionistische Darstellungen, die 1990 als 'Stunde Null' zelebrierten: als Wiedergeburt der Nation, die die angebliche bundesdeutsche 'Abirrungsgeschichte', die 'bundesrepublikanische Sonderexistenz' beendet habe. Einige wenige deuteten die Bundesrepublik als amerikanisch 'besetzte(n) Teilstaat' und denunzierten damit die Westbindung als nun unnötiges Opportunitätsprinzip. Beim 'Nations-Paradigma' müssen alle Ansätze mitbedacht werden, die sich mit dem Problem befassen, wie die Geschichte der DDR einbezogen werden kann. Ich nenne nur die wichtigsten: Parallelgeschichte, Beziehungsgeschichte oder - besser - eine 'asymmetrisch verflochtene Beziehungsgeschichte', Geschichte der teilungsbedingten Sonderen Leseprobe

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