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Das Haus der unheimlichen Masken

Gänsehaut HorrorLand 4

cbj
Erschienen am 02.02.2009
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570219829
Sprache: Deutsch
Umfang: 128 S.
Format (T/L/B): 1.2 x 18.2 x 12.5 cm
Lesealter: 10-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Eine Geistermaske mit Eigenleben beschert Carly-Beth das schlimmste Halloween ihres Lebens. Doch es kommt noch schlimmer: Sie verirrt sich in ein ganzes Haus voller Geistermasken! Dagegen erscheint ihr ein Aufenthalt im HorrorLand wie ein Erholungsurlaub, aber ob sie sich da nicht täuscht . Schaurige Überraschungen und finstere Kreaturen - Gruselspaß wie ihn Kinder lieben!

Leseprobe

Ich schaltete das Licht im Keller an. Dann hielt ich mich am Eisengeländer fest und ging die erste Stufe hinunter. Die Treppe knarzte. Es klang, als würde eine Maus quieken. Ich machte einen zweiten Schritt und sah blinzelnd in das gelbliche Licht. Die Treppe war kalt unter meinen nackten Füßen. Ich raffte mein Nachthemd, damit ich auf dem Weg nach unten nicht stolperte. Mein glattes braunes Haar fiel mir ins Gesicht und ich strich es hinter die Schultern zurück. Dabei zitterte meine Hand, solche Angst hatte ich. Mit einem Brummen sprang unten im Keller die Heizung an. Wieder knarrte eine Stufe unter mir. Auf halbem Weg die Treppe hinunter blieb ich stehen. 'Was mache ich hier?' Hatte ich die Worte laut ausgesprochen - oder waren sie nur in meinem Kopf? Warum schlich ich mich mitten in der Nacht die Kellertreppe hinunter? Das war nicht meine Idee gewesen. Ich selbst wollte es gar nicht. Ich wurde magisch angezogen. gegen meinen Willen in den Keller hinuntergezogen. Carla Beth. Carla Beth. Es war so, als würde die schreckliche Maske mich rufen. Die grässliche Geistermaske, die versucht hatte, mein Leben zu zerstören. " meinen Willen zu brechen. " mich auf die Seite des Bösen zu ziehen. Und jetzt rief sie nach mir. Sie zwang mich, die Kellertreppe hinunterzusteigen und über den kalten Kellerboden zu gehen. Carla Beth. Carla Beth. Nein, das war kein Traum. Ganz bestimmt nicht. Dazu war meine Angst zu real. Unten machte ich das Deckenlicht an. Es fiel auf die knallroten Plüschsessel und die Couch in unserem Spielzimmer. Ich klammerte mich an die Kante der Tischtennisplatte, um nicht weiterzugehen. Ich musste mich unbedingt dem magnetischen Sog der Maske widersetzen. Doch sie war einfach zu stark. Plötzlich fühlte ich mich ganz hilflos und klein - wie ein Staubkörnchen, das von einem großen, übermächtigen Staubsauger eingesaugt wird. Meine Hände gehorchten mir nicht und ließen die Tischtennisplatte los. Stolpernd ging ich weiter, wobei ich mit den Zehen ab und zu in den Fäden des weißen Flickenteppichs hängen blieb. Meine Pferdeposter. die rote Wanduhr. das alte Dreirad von meinem Bruder Noah. die Schranktür, die über und über mit Familienfotos beklebt war. Alles zog verschwommen an mir vorüber, während ich durch den Keller taumelte. Mein Weg führte zu dem Abstellraum an der hinteren Wand. Zu dem Berg aus Kartons, alten Möbeln, Babyspielsachen und alten Kleidern und Zeitschriften. Dort hatte ich die Maske versteckt, und zwar so tief in dem Haufen aus altem Gerümpel, dass keiner sie je finden würde. Aber jetzt rief sie mich. befahl mich zu sich. Carla Beth. Carla Beth. War das Flüstern bloß in meinem Kopf? Der Klang meines eigenen Namens jagte mir einen Schauder nach dem anderen über den Rücken. Ich wusste, was die Maske wollte. Warum sie mich aufgeweckt und aus meinem Zimmer hierhergelockt hatte. Sie wollte, dass ich das Metallkästchen aufmachte, in dem ich sie vergraben hatte. Dass ich das Kästchen aufschloss, sie befreite und dieses Jahr zu Halloween wieder aufsetzte, damit sie mich noch mal in ihren dämonischen Bann ziehen konnte. Die Geistermaske wollte wieder die Herrschaft über mich erlangen und mich zwingen, ihre bösen Taten auszuführen. Das durfte ich auf keinen Fall zulassen. Nie wieder würde ich zulassen, dass das geschah, sagte mein Gehirn, doch mein Körper betrat den dunklen Abstellraum. Blinzelnd sah ich auf die Kartonstapel und ausrangierten Möbel. Ich konnte nichts dagegen tun! Meine Beine zitterten, als ich den ersten Karton hochhob, und ich fröstelte in meinem dünnen Nachthemdchen. Ich zog den schweren Karton vom Stapel und stellte ihn neben mich auf den Boden. Dann langte ich nach dem nächsten Karton. Einen nach dem anderen stellte ich zur Seite. 'Ich kann nicht anders!' Meine Stimme war nur noch ein ersticktes Flüstern. Am liebsten hätte ich mich umgedreht und wäre weggerannt. Aber stattdessen bückte ich mich und zog das Metallkästchen aus seinem Leseprobe