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Laien-Linguistik

Studien zu Sprach- und Kommunikationsproblemen im Alltag.Am Beispiel von Sprachratgebern und Kommunikationstrainings, Reihe Germanistische Linguistik 146

Erschienen am 09.07.1996
114,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783484311466
Sprache: Deutsch
Umfang: X, 395 S.
Format (T/L/B): 2.2 x 22 x 14.3 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Wenn Nicht-Wissenschaftler etwas über Sprache oder Kommunikation wissen wollen, so konsultieren sie meist Angebote zur sogenannten 'Laien-Linguistik' (Stilistiken, Rhetoriken, Rede-, Text- oder Briefberater, Wörterbücher für Laien, Gebrauchsgrammatiken, Tips für das Beraten, Argumentieren, Telephonieren oder Hilfen zur Gesprächsführung usw.). Vielfalt, Verbreitung und Wirkung dieser 'Laien-Linguistik' weisen sie als gesellschaftlich einflußreiche Formen einer praxisorientierten Reflexion über Sprache und Kommunikation aus. Auf diesem Hintergrund thematisiert die Arbeit grundlegend die enge Verflechtung und zugleich das prekäre Verhältnis von Laien und Experten in der Sprachwissenschaft: Im ersten Teil wird dies u.a. am Beispiel der Volksetymologie, der Rechtschreibreformversuche, anhand des Konstrukts des native speaker, der Sprechakttheorie und der Ethnomethodologie, der Metapherndiskussion sowie anhand von Putnams 'linguistischer Arbeitsteilung' konkretisiert. Im zweiten Teil wird exemplarisch an Sprachratgebern und zwei Kommunikationstrainings eine umfangreiche empirische Analyse der 'Laien-Linguistik' geboten. Im theoretischen Schluß der Arbeit wird dann versucht, die Frage nach den sprachtheoretischen Gründen für das in vielen Kultursprachen ausgeprägte Bedürfnis nach alltagsweltlicher Kommunikationsthematisierung zu explizieren: Angebote zur 'Laien-Linguistik' werden danach als (zumeist wenig befriedigende) Lösungsversuche von zugrunde liegenden allgemeinen Sprach- und Kommunikationsproblemen bestimmt.