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Ghettorenten

Eine rechtsmethodische und -historische Untersuchung zum Umgang mit nationalsozialistischem Unrecht in der Sozialversicherung, Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts 105

Erschienen am 25.02.2019, 1. Auflage 2019
104,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783161565731
Sprache: Deutsch
Umfang: XVIII, 296 S.
Format (T/L/B): 2.6 x 24.1 x 16.5 cm
Einband: Leinen

Beschreibung

War Arbeit, die insbesondere jüdische Verfolgte des Nationalsozialismus in Ghettos während des Zweiten Weltkriegs unter unmenschlichen Bedingungen erbrachten, eine rentenversicherungspflichtige Beschäftigung? Erfolgte sie "freiwillig" im Sinne der bundesrepublikanischen Rentenversicherungsgesetze? Waren Essensrationen "Entgelt"? So widersprüchlich diese Fragen sind, so wichtig waren und sind sie für Überlebende der NS-Verfolgung, die auf eine späte Anerkennung ihrer im Ghetto geleisteten Tätigkeit hoff(t)en. Marc Reuter unterzieht die wechselvolle Rechtsprechung der Sozialgerichte dazu einer kritischen Prüfung. Er zeigt, dass juristische Methodik und rentenversicherungsrechtliche Dogmatik angesichts der Wirklichkeit der Ghettos an ihre Grenzen gelangen und ein im Sozialversicherungsrecht herrschendes Kontinuitätsdenken die Aufarbeitung des NS-Unrechts erschwerte. Die Arbeit wurde mit dem Promotionspreis 2019 der Juristischen Fakultät der Universität zu Köln und dem Dissertationspreis der Gesellschaft zur Förderung der sozialrechtlichen Forschung e.V. ausgezeichnet.

Autorenportrait

Geboren 1987; Ausbildung an der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft e.V.; Studium der Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln; 2014 Erstes Staatsexamen; Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Deutsches und Europäisches Arbeits- und Sozialrecht der Universität zu Köln; Juristischer Vorbereitungsdienst am OLG Köln; 2018 Promotion.